Weniger Kirchenaustritte im Erzbistum Freiburg

Die Kirche wird kleiner. Erzbischof Burger will aber nicht resignieren. Und betont den gesamtgesellschaftlichen Beitrag der Katholikinnen und Katholiken. Deren Zahl im Erzbistum Freiburg sinkt auf 1,60 Millionen.

Im Erzbistum Freiburg haben 2023 deutlich weniger Katholiken und Katholikinnen ihrer Kirche den Rücken gekehrt als im Jahr zuvor. Die am Donnerstag veröffentlichte bundesweite Kirchenstatistik verzeichnet im Erzbistum Freiburg 33.800 Austritte; das waren rund 8.000 weniger als im Jahr 2022.

Die Gesamtzahl der Katholiken in Baden und Hohenzollern sank von 1,65 Millionen auf 1,60 Millionen. Bundesweit zählt die neue Kirchenstatistik zum Stichtag Ende 2023 rund 20,3 Millionen Katholiken – das entspricht 24 Prozent der Gesamtbevölkerung. 2022 lag die Gesamtzahl bei 20,94 Millionen.

Erzbischof Stephan Burger sprach von einer ernsten Lage für die katholische Kirche, die aber kein Anlass sei, zu verzweifeln und zu resignieren. “Wir werden uns verändern, auch strukturell. Aber solange wir auf der Seite der Menschen stehen, besteht Kirche in einer mehrheitlich säkularen Welt.”

Der Bischof bedankte sich bei allen kirchlich Engagierten. “Wir sind viele, und wir sind stark. Hunderttausende Gläubige engagieren sich im Ehrenamt innerhalb und außerhalb der Kirche.” Dies sei wichtig für den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt. “Damit stabilisieren sie die Gesellschaft. Mit ihrem Kirchensteuerbeitrag geben uns Mitglieder die Möglichkeit, Menschen in Not zu helfen – an Unfallorten, in Krankenhäusern, in Sozialeinrichtungen. Nicht zuletzt begleiten unsere Seelsorgenden Menschen in den wichtigen Momenten des Lebens, in Freud und Leid, in Glück und Trauer.”

Die Kirchenstatistik zählt im Erzbistum Freiburg rund 1.000 katholische Kitas und Kindergärten sowie mehr als 40 Schulen in kirchlicher Trägerschaft. Hinzu kommen 13 Bildungszentren und 300 Büchereien. Die Zahl der hauptamtlichen Kirchenmitarbeiter und -mitarbeiterinnen blieb relativ konstant. In der Seelsorge sind 279 Diakone, 275 Pastoralreferentinnen und -referenten, 339 Gemeindereferentinnen tätig. Die Zahl der Priester sank von 678 auf 659. Darunter sind aber auch viele Pensionäre – im aktiven Dienst zählt die Statistik 331 Pfarrer.

2023 gab es bistumsweit 10.000 Täuflinge, 11.400 Erstkommunionkinder und 8.100 Firmlinge. Die Zahlen liegen unter denen des Vorjahrs, 2022 gab es während der Corona-Pandemie ausgefallener Feiern, aber besonders viele Erstkommunionfeiern und Firmungen. Katholisch beerdigt wurden im vergangenen Jahr 18.950 Personen.