Artikel teilen:

Weniger Feiertage: Studie sieht keinen Wachstumseffekt für Wirtschaft

Die Hans-Böckler-Stiftung sieht keinen Zusammenhang zwischen einer Abschaffung gesetzlicher Feiertage und einer positiven Wirkung für die Wirtschaft. In einer am Freitag in Düsseldorf veröffentlichten Untersuchung von Zahlen des Statistischen Bundesamtes zieht die gewerkschaftsnahe Stiftung das Fazit, dass es für positive Effekte für die Wirtschaft durch verringerte Feiertage keinen empirischen Beleg gibt. Die Studienautoren ziehen Episoden in der bundesdeutschen Geschichte seit 1990 heran, in denen in einzelnen Ländern oder bundesweit Feiertage begrenzt oder dauerhaft abgeschafft beziehungsweise neu eingeführt wurden.

Die Studie blickt unter anderem auf die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Sachsen im Jahr 1995, dem Jahr der Streichung des Buß- und Bettages im Rest des Bundesgebietes. Unter Berücksichtigung, dass in Sachsen der wirtschaftliche Aufholprozess noch in vollem Gange war, zeige ein Vergleich mit den angrenzenden Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen: auch gegenüber diesen Ländern sei das BIP in Sachsen stärker gewachsen, obwohl diese Länder den Buß- und Bettag als Feiertag gestrichen hatten.