Weltmusikpreis für Projekt mit Holocaust-Überlebenden

Das Projekt „Silent Tears – The Last Yiddish Tango“ erhält den deutschen Weltmusikpreis 2024. Wie die Leitung des Thüringer Rudolstadt-Festivals am Dienstag mitteilte, handele es sich bei dem Projekt um vertonte Gedichte von Frauen aus Osteuropa, die den Holocaust überlebten und erstmals veröffentlicht wurden. Die Musik sei von dem kanadischen Kammerorchester Payadora Tango Ensemble eingespielt worden.

Es sei eine Gnade, dass so viele der Holocaust-Überlebenden die Kraft fanden, über die Gräuel in den Konzentrationslagern zu berichten, so die Festivalleitung. Gedichte und Musik könnten diese Erzählungen nochmals auf eine neue Ebene heben.

Die in den Texten von „Silent Tears“ wiedergegebenen Erfahrungen und Traumata verliehen den Stücken eine zutiefst bewegende und oft aufwühlende Emotionalität. Es sei das Verdienst dieses Projekts, dass es diesen Erinnerungen und Gedichten Leben einhauche und die darin enthaltenen Botschaften an nachkommende Generationen weitergebe.

Der mit 5.000 Euro dotierte deutsche Weltmusikpreis „Ruth“ wird seit 2002 jährlich am ersten Juliwochenende während des Rudolstadt-Festivals vergeben. Das bundesweit größte Festival für Roots, Folk, Weltmusik präsentiert vom 4. bis 7. Juli 2024 Künstlerinnen und Künstler aus rund 40 Ländern.