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Weltklimakonferenz startet am Montag – Aufrufe zu mehr Elan

In den nächsten zwei Wochen dreht sich im brasilianischen Belém alles um den Klimaschutz. Das Ziel steht seit zehn Jahren fest. Der Weg dahin ist steinig.

Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém hat der designierte Präsident des Treffens, André Aranha Corrêa do Lago, zu mehr Elan beim Klimaschutz aufgerufen. “Wir müssen schneller vorankommen – um jedes Land, jede Gemeinschaft, jedes Mitglied unserer menschlichen Familie zu erreichen, bevor noch schwerwiegendere Klimaauswirkungen eintreten”, schreibt der Diplomat in einem am Sonntag veröffentlichten Brief.

Das Hilfswerk Misereor bezeichnete die anstehenden Verhandlungen als entscheidenden Moment für die globale Klimagerechtigkeit. “In Belém, wo die ‘grüne Lunge’ unseres Planeten bedroht ist, geht es nicht nur um politische Beschlüsse, sondern um die Zukunft von Millionen Menschen”, sagte Misereor-Vertreterin Madeleine-Alisa Wörner der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Die Klimakrise ist eine moralische Herausforderung, die uns alle betrifft – besonders die Ärmsten.” Notwendig seien konkrete Maßnahmen: Ausstieg aus fossilen Energien, Schutz der Wälder und Finanzierung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels.

Die Konferenz startet am Montag in der Amazonasmetropole Belém. Rund 50.000 Delegierte wollen bis zum 21. November über Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel beraten. Konkret geht es um die Umsetzung des vor zehn Jahren abgeschlossenen Pariser Klimaabkommens. Es sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad, möglichst sogar 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau, zu begrenzen. Dies soll durch Verminderungen beim Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen wie Methan und Lachgas geschehen. Dazu legen die Länder Selbstverpflichtungen vor, die Nationally Determined Contributions, kurz NDC.

Unlängst hatte das UN-Umweltprogramm UNEP seinen “Emissions Gap Report” vorgelegt. Würden alle Länder ihre Emissionen wie angekündigt reduzieren, rechnen die Experten mit einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur von 2,3 bis 2,5 Grad. Mit den derzeitigen Maßnahmen steuert die Welt demnach auf eine Erwärmung um 2,8 Grad zu – gegenüber 3,1 Grad, die die Fachleute im Jahr 2024 berechneten.