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Israel-Offensive: Welthungerhilfe-Mitarbeiter verlassen Gaza-Stadt

Über 140.000 Menschen sind seit August aus Gaza geflohen. Die Welthungerhilfe warnt vor Engpässen bei Unterkünften, Wasser und Nahrung im Süden des Gazastreifens.

Die letzten Helfer der Welthungerhilfe verlassen Gaza-Stadt
Die letzten Helfer der Welthungerhilfe verlassen Gaza-StadtImago / Agencia EFE

Die letzten noch verbliebenen Mitarbeiter der Hilfsorganisation Welthungerhilfe verlassen nach eigenen Angaben Gaza-Stadt. In Bonn verurteilte die Organisation die Evakuierungsaufforderungen der israelischen Armee und forderte einen sofortigen Waffenstillstand. „Auch unsere letzten verbliebenen lokalen Kolleginnen und Kollegen in Gaza-Stadt haben jetzt mit ihren Familien die Stadt verlassen.“ Diese Entscheidung sei ihnen „genauso wie uns als humanitäre Hilfsorganisation unendlich schwergefallen“, erklärte Programmvorstand Bettina Iseli. „Wenn auch wir als Helfer vertrieben werden, bleiben Menschen schutzlos zurück.“

Welthungerhilfe: Engpässe für über 140.000 Geflüchtete

Gemeinsam mit rund 70.000 Bewohnern seien viele lokale Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Hilfsorganisationen gezwungen, sich auf völlig überfüllten Korridoren auf den Weg in den Süden des Gazastreifens zu machen, hieß es. Seit Anfang August seien bereits mehr als 140.000 Menschen aus der Stadt geflohen. Ihnen blieben nur noch rund 60 Quadratkilometer im Süden, die als neue Gebiete ausgewiesen werden, in denen aktuell nicht gekämpft wird.

Die Lage im Süden sei schon jetzt katastrophal, da für die Vertriebenen viel zu wenig Unterkünfte, Zelte, Wasser und Nahrungsmittel zur Verfügung stehen, erklärte die Welthungerhilfe und kündigte an, die Unterstützung in den südlichen Gebieten des Gazastreifens fortzusetzen, um unterernährte Kinder und ihre Familien zu betreuen.

Welthungerhilfe appelliert an anhaltenden Waffenstillstand

Die Welthungerhilfe verurteilt den brutalen Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf israelische Zivilisten und fordert die sofortige Freilassung aller verbleibenden Geiseln. Zugleich fordert sie einen anhaltenden Waffenstillstand, den Schutz der Zivilbevölkerung und der humanitären Helfer und Helferinnen sowie den sicheren und ungehinderten Zugang der benötigten Hilfsgüter auf dem schnellsten Weg.