Welthungerhilfe: Deutschland könnte Vermittler im Sudan sein
Die Lage der Geflüchteten ist dramatisch, und immer wieder gibt es Appelle rund um die Lage im Sudan. Die Welthungerhilfe legt nun einen Vorschlag vor.
Angesichts der Kämpfe und der Flüchtlingskrise im Sudan sollte sich Deutschland aus Sicht der Welthungerhilfe als Vermittler anbieten. “Deutschland genießt in Afrika ein hohes Ansehen als ehrlicher Makler und hat einen guten Draht zu den Ländern, die in diesem Konflikt eine wichtige Rolle spielen, etwa die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten”, sagte Generalsekretär Mathias Mogge dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
“Die Bundesregierung muss das gute Ansehen Deutschland in der Region nutzen, nicht nur, um die humanitäre Lage rasch zu verbessern, sondern um am Ende eine politische Lösung zur Beilegung des Konfliktes zu erreichen.” Das Leid der Zivilbevölkerung müsse ein Ende haben, betonte Mogge.
Im Sudan kämpfen seit April vergangenen Jahres die sudanesischen Streitkräfte und die paramilitärischen Rapid Support Forces um die Vorherrschaft. Insgesamt sind nach UN-Angaben durch den Bürgerkrieg rund elf Millionen Menschen im Land auf der Flucht, davon über acht Millionen als Binnenvertriebene innerhalb der Landesgrenzen.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sprach ebenfalls im Redaktionsnetzwerk Deutschland von der derzeit größten Vertreibungskrise weltweit. “Mehr als 90 Prozent der Flüchtlinge, die es bis in den Tschad schaffen, sind Frauen und Kinder. Die Männer sind oft getötet oder zwangsrekrutiert worden. Viele Frauen leiden extrem unter den Folgen von Gewalt, die sie auf der Flucht erlebt haben.”
Deutschland werde Tschad künftig verstärkt dabei unterstützen, neue Lebensgrundlagen für Flüchtlinge zu schaffen, damit sich die Menschen eine Existenz aufbauen könnten, so die Ministerin. “Das ist sehr wichtig, damit die Menschen nicht dauerhaft am Tropf der Nothilfe hängen, eine neue Heimat finden und langfristig auch zur Entwicklung der Region beitragen können.”