Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine angemessene medizinische und psychologische Hilfe für Frauen und Mädchen mit Gewalterfahrung in Europa gefordert. Millionen Frauen und Mädchen mit Gewalterfahrung in der Region Europa erhielten keine lebensrettende Hilfe oder keine schnelle Behandlung, kritisierte die WHO am Donnerstag in Madrid.
Nahezu 29 Prozent der Frauen und Mädchen in der Region Europa ab 15 Jahren würden im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt. Es handele sich um körperliche und sexuelle Gewalt oder beide Formen zusammen, heißt es in einem neuen Bericht, der in der Hauptstadt Spaniens vorgestellt wurde. Diese Gewaltkrise müsse entschärft werden, sagte Hans Henri Kluge, WHO Regionaldirektor für Europa.
Von den 53 Staaten der WHO-Region Europa bieten den Angaben nach nur sieben sichere Abtreibungsdienste an. Eine Notfallverhütung sei in nur 17 Ländern erhältlich. Prophylaxe für sexuell übertragbare Infektionen sei in 20 Staaten im Angebot des Gesundheitswesens. Der WHO-Region Europa gehören 53 Länder an, von denen einige in Asien liegen. Sitz des Regionalbüros ist Kopenhagen.