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Weiterer Prozess gegen mutmaßliche Linksextremisten

Am Oberlandesgericht Dresden beginnt am 4. November ein Prozess gegen sieben mutmaßlich Linksextremisten. Ihnen werde die Mitgliedschaft oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, teilte das Gericht am Mittwoch in Dresden mit. Die Beschuldigten sollen aus dem Umfeld der 2023 verurteilten Linksextremistin Lina E. stammen. Darunter ist laut Anklage auch Johann G., der vier Jahre untergetaucht war. (4 St 2/25)

Die Gruppe soll sich zwischen Ende 2017 und Anfang 2018 in und um Leipzig gegründet haben. Über mehrere Jahre hinweg soll sie gewaltsame Angriffe gegen Menschen verübt haben, die ihrer Ansicht nach aus der rechten Szene kamen. Die überregional vernetzte Gruppierung habe den bestehenden demokratischen Rechtsstaat abgelehnt sowie das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung.

Den Angeklagten werden – in wechselnden Besetzungen – unter anderem auch gefährliche Körperverletzung, versuchter Mord, Sachbeschädigung und Urkundenfälschung vorgeworfen. Johann G. soll ein Kopf der Gruppe sein.

Er war 2020 untergetaucht, wurde jedoch 2024 von Zielfahndern des Landeskriminalamtes Sachsen in einer Regionalbahn in Thüringen verhaftet. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts hat bis Ende Juli 2027 dutzende Verhandlungstermine bestimmt. Es könnte einer der bisher längsten Prozesse am Oberlandesgericht Dresden werden.

Lina E. war unter anderem wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil 2025 bestätigt.