Weitere Betroffene meldet sich bei der Kirche

Ein Jugenddiakon einer Osnabrücker Gemeinde soll in den 1970er-Jahren seine Opfer missbraucht haben. Nun hat eine weitere Betroffene der Landeskirche berichtet.

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Oesede / Kreis Osnabrück. Im Missbrauchsfall in der evangelischen König-Christus-Gemeinde in Oesede in den 1970er-Jahren hat sich eine weitere Betroffene bei der hannoverschen Landeskirche gemeldet. Die Frau habe berichtet, dass sie von dem damaligen angehenden Diakon Siegfried G. sexuell missbraucht worden sei, sagte ein Sprecher der Landeskirche dem epd. Sie sei zudem Zeugin bei weiteren Vorfällen gewesen. Weitere Details könne er derzeit nicht nennen.

Vor zwei Wochen hatte eine Frau unter dem Pseudonym Lisa Meyer öffentlich gemacht, dass Siegfried G. sie in den Jahren 1973 und 1974 im Jugendkeller der Gemeinde sexuell missbraucht und während einer Gemeinde-Freizeit schwer missbraucht habe. Nach heutigem Straftatbestand sei es eine Vergewaltigung gewesen. Sie wirft der evangelischen Kirche Versäumnisse und Vertuschung im Umgang mit Missbrauch vor.

Mitte 2018 verstorben

Siegfried G. war von der Kirchengemeinde 1977 entlassen worden, nachdem in einem anderen Fall Vorwürfe gegen ihn laut wurden. Angezeigt wurde er nie, so ergeben es Akten. Ihm wurde ein gutes Zeugnis zum Abschluss seiner Diakon-Ausbildung ausgestellt. Gemeinde und Kirchenkreis gehen davon aus, dass es weitere Opfer gibt. Siegfried G. war auch nach seiner Entlassung noch ehrenamtlich in einem Sportverein tätig. Er starb Mitte 2018. (epd)