Kritik an Spendern für Berliner Humboldt-Forum

Anonyme Spender haben Teile der Fassade am Humboldt-Forum finanziert. Dagegen gibt es Widerstand – weil nicht klar ist, ob die Spender einen rechtsradikalen Hintergrund haben.

Das Humboldt-Forum steht in der Kritik
Das Humboldt-Forum steht in der Kritikepd-bild / Rolf Zöllner

Die Kritik an der Finanzierung von Fassadenteilen am Berliner Humboldt-Forum durch anonyme Spender bricht nicht ab. Der Architekturhistoriker Philipp Oswalt und andere Kulturwissenschaftler forderten in einer Pressemitteilung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) die Einsetzung einer unabhängigen Kommission ähnlich der Kommission zur Aufarbeitung der Antisemitismus-Vorwürfe auf der Kunstschau Documenta 15 in Kassel.

Die Kommission müsse überprüfen, ob unter den Spendern Personen mit rechtsradikalen, antidemokratischen, geschichtsrevisionistischen, rassistischen oder antisemitischen Haltungen seien. Entsprechende Spendenbeträge oder anonyme Spenden, deren Herkunft nicht ermittelt werden könne, sollten an gemeinnützige antirassistische Initiativen gehen. Zudem plädieren die Kritiker unter anderem dafür, „die durch solche Spenden ganz oder teilweise finanzierten Bauteile zu schwärzen oder anderweitig temporär kenntlich zu machen“.

Humboldt-Forum schließt rechtsradikale Spenden aus

Überschrieben ist das sieben Forderungen umfassende Papier der vier Unterzeichner mit „Demokratisiert das Berliner Schloss /Transparenz über die Spender“. Für die Verfasser ist das Problem rechtslastiger Spender für die Fassadenrekonstruktion „keineswegs gelöst“.

Generalintendant Hartmut Dorgerloh hatte Anfang März anlässlich der Aufstellung weiterer Balustraden-Skulpturen mit Blick auf umstrittene Spender betont, es könne ausgeschlossen werden, dass für die acht Propheten-Figuren Spenden aus rechtsradikalen Quellen eingesetzt wurden. Seit November 2022 sei zudem die Annahme anonymer Spenden ausgeschlossen.