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Wehrdienst-Proteste: Evangelische Schulen stellen Schüler nicht frei

Auch die Schülerinnen und Schülern der evangelischen Schulen in Berlin und Brandenburg werden zum „Schulstreik gegen Wehrpflicht“ am Freitag nicht freigestellt. „Wer während der Unterrichtszeit zur Demonstration geht, fehlt unentschuldigt“, sagte die Sprecherin der Evangelischen Schulstiftung, Christina Reiche, am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Darauf hätten sich die Schulleiterinnen und -leiter verständigt.

Die Stiftung betreibt auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) 35 Schulen mit mehr als 10.000 Schülerinnen und Schülern. Sie ist damit die größte freie Trägerin öffentlicher Schulen in der Region Berlin-Brandenburg.

Es gebe eine klare Ansage unter anderem der Berliner Bildungsverwaltung, dass am Freitag Schulpflicht bestehe, sagte Reiche: „An diese Regel hält sich die Schulstiftung.“

Zu Hochzeiten der Klimastreiks von „Fridays for Future“ 2019 fanden viele der evangelischen Schulen eine salomonische Lösung. Sie veranstalteten an den Freitagen Projekttage, deren Bestandteil die Teilnahme an den Demonstrationen war.

Innerhalb der Kirchen ist umstritten, ob der Dienst an der Waffe mit dem fünften Gebot „Du sollst nicht töten“ vereinbar ist. Laut dem Berliner Bischof Christian Stäblein ist Voraussetzung, dass es um eine legitime Form von Gewalt geht, die vor Unrecht und anderer Gewalt schützt. Aber auch diese legitime Form der Gewalt stelle „das christliche Herz in die Zerreißprobe“, sagte der Bischof in der „Berliner Morgenpost“.