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Antisemitismus-Beauftragter: Macklemore-Auftritt hat Deichbrand-Festival geschadet

Der Antisemitismus-Beauftragte Gerhard Wegner kritisiert Macklemores Auftritt beim Deichbrand-Festival – wegen einseitiger Israel-Kritik und fehlender Distanz zur Hamas. Die Debatte hält an.

Der US-Rapper Macklemore trat beim Deichbrand-Festival auf
Der US-Rapper Macklemore trat beim Deichbrand-Festival aufImago / Star-Media

Nach dem Auftritt umstrittenen US-Rappers Macklemore beim Deichbrand-Festival in Cuxhaven hat sich der niedersächsische Antisemitismus-Beauftragte Gerhard Wegner enttäuscht und ernüchtert gezeigt. „Es hat sich bestätigt, dass Macklemore aus einer scharfen antisemitischen Haltung heraus argumentiert“, sagte Wegner dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Rapper habe bei seinem Auftritt ist einer verlesenen Erklärung heftige Kritik an Israel geübt, die mit Vorwürfen des Kolonialismus und des Völkermords in Gaza einhergegangen seien.

„Wir hatten gehofft, dass er ein paar Sachen zur islamistischen Terrororganisation Hamas, zum Massaker am 7. Oktober 2023 oder zum Existenzrechts Israels sagt, aber das ist nicht vorgekommen“, sagte Wegner, der selbst vor Ort war.

Gerhard Wegner ist Antisemitismus-Beauftragter des Landes Niedersachsen
Gerhard Wegner ist Antisemitismus-Beauftragter des Landes Niedersachsenepd-bild/Jens Schulze

Im Prinzip habe Macklemore die Politik der Hamas gerechtfertigt und relativiert. Er habe „Free Palestine“-Rufe angestimmt, die vom Publikum zum Teil erwidert worden seien. Auch palästinensische Fahnen seien geschwenkt worden. Zu dem viertägigen Festival in der Nähe von Cuxhaven kamen rund 60.000 Besucherinnen und Besucher an die Nordseeküste.

Macklemore-Auftritt: Große propalästinensische Demonstration

„Im Tonfall war es gemäßig, aber insgesamt war es eine große propalästinensische Demonstration und eine einseitige Unterstützung der Hamas“, resümierte Wegner. „Damit hat er dem Deichbrand-Festival geschadet. Das bleibt am Deichbrand-Festival hängen, das ist sehr schade.“ Darüber werde er das Gespräch mit der Leitung des Festivals suchen. Strafbare Äußerungen habe er nicht beobachtet, sagte der Antisemitismus-Beauftragte.

Bereits im Vorfeld des Festivals hatte unter anderem der Zentralrat der Juden in Deutschland massive Kritik an dem Auftritt des Rappers geübt. Die Veranstalter hielten trotzdem am Auftritt von Macklemore fest.