Wegner erinnert an DDR-Volksaufstand

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat den Volksaufstand in der DDR vor 71 Jahren als Teil einer europäischen Freiheitsbewegung gewürdigt. „Das Beispiel des 17. Juni 1953 zeigt, wie opferreich der Weg zu Freiheit und deutscher Einheit war“, erklärte Wegner am Freitag in Berlin.

Dabei erinnerte er auch an die mutigen Menschen, „die gegen Diktatur, Unterdrückung und Teilung auf die Straße gegangen sind“. Der Kampf des 17. Juni habe schließlich in den 9. November 1989 gemündet, „als mit dem Fall der Mauer das Tor zur Einheit Berlins, unseres Landes und Europas aufgestoßen wurde“. Durch den Ukraine-Krieg werde jeden Tag deutlich, „wie wichtig es ist, unsere Freiheit, Demokratie und Menschenrechte zu verteidigen“.

Rund um den 17. Juni 1953 gingen laut Bundesstiftung Aufarbeitung in der DDR rund eine Million Menschen in mehr als 700 Städten und Gemeinden auf die Straße. Sie wandten sich unter anderem gegen die Verschlechterung der Lebensverhältnisse und forderten freie Wahlen und die Wiedervereinigung Deutschlands. Der Aufstand wurde mithilfe der in der DDR stationierten Truppen der Sowjetarmee niedergeschlagen. Schätzungen zufolge starben mindestens 55 Menschen. Bis 1955 wurden schätzungsweise 15.000 Menschen verhaftet, etwa 1.800 wurden verurteilt.

Bundesregierung und der Berliner Senat erinnern am Montag auf dem Platz des Volksaufstands von 1953 an der Leipziger Straße/Ecke Wilhelmstraße und am Denkmal auf dem Friedhof Seestraße in Wedding an die Opfer des 17. Juni 1953. Zudem besucht Wegner das Dreilinden-Gymnasium in Berlin-Wannsee und eröffnet dort eine Ausstellung zum Thema.