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Wegen Posts zu Trump-Attentat: Satiriker “El Hotzo” vor Gericht

Am Berliner Amtsgericht Tiergarten hat am Mittwoch die Verhandlung gegen den Satiriker Sebastian Hotz, bekannt als „El Hotzo“, wegen des Vorwurfs der Billigung von Straftaten begonnen. Der 29-Jährige soll laut Gericht das versuchte Attentat auf den damaligen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump am 14. Juli 2024 auf der Plattform X in mehreren Beiträgen gebilligt haben. Im Fall einer Verurteilung drohen Hotz eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Zunächst war nur ein Verhandlungstag vorgesehen.

Hotz fragte nach dem Attentat sinngemäß, was „der letzte Bus“ und Trump gemeinsam hätten. Er gab sich selbst die Antwort: „leider knapp verpasst“. Im Anschluss kommentierte er noch darunter, er finde es „absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben“.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte vorab die Einstellung des Verfahrens: „Dass darüber jetzt ein Gericht verhandelt und dem Satiriker schlimmstenfalls eine Haftstrafe droht, ist völlig überzogen“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. Die Satirefreiheit müsse angemessen berücksichtigt werden.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) beendete kurz nach den Posts die Zusammenarbeit mit Hotz, der die Sendung „Theoretisch cool“ beim RBB-Sender Radio Fritz moderiert hatte. Die Äußerungen seien „mit den Werten, für die der RBB einsteht, nicht vereinbar“.

Bei dem Attentat auf Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania wurde der Politiker durch einen Schuss leicht am Ohr verletzt, ein Zuschauer wurde getötet. Der 20-jährige Täter wurde erschossen.