Wegen Klimakrise: Deutsche fahren mehr Rad und fliegen weniger

Mehr Rad, weniger Flugzeug: Die meisten Deutschen (97 Prozent) haben ihr Mobilitätsverhalten in den vergangenen fünf Jahren verändert. Häufigster Grund dafür ist die Klimakrise, wie aus einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervorgeht.

Der Umweltschutz war demnach für 65 Prozent entscheidend für das veränderte Verhalten. Bei 44 Prozent steckten gestiegene Benzin- und Energiepreise dahinter, 23 Prozent haben ihr Mobilitätsverhalten durch die Einführung des Deutschlandtickets angepasst. Jeder Fünfte (21 Prozent) veränderte sein Mobilitätsverhalten aufgrund der häufigeren Arbeit im Homeoffice. Befragt wurden rund 1.000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

Das Fahrrad erlebte dabei den stärksten Zuwachs. Von jenen Befragten, die das jeweilige Mobilitätsangebot generell nutzten, setzen 45 Prozent häufiger auf das eigene Fahrrad und 13 Prozent seltener als noch 2018. Unter den 16- bis 29-Jährigen nutzen 59 Prozent das eigene Fahrrad heute häufiger als vor fünf Jahren. Gleichzeitig wird seltener geflogen: 72 Prozent sagen, sie nutzen das Flugzeug derzeit weniger häufig, nur 4 Prozent fliegen öfter als im Jahr 2018.

Einen eigenen Pkw nutzen demnach 23 Prozent häufiger, 40 Prozent fahren im Vergleich zu 2018 seltener damit. Taxi fahren 8 Prozent häufiger, und 49 Prozent seltener. Carsharing hingegen nimmt zu: 38 Prozent nutzen dies laut Umfrage häufiger und nur 6 Prozent seltener als noch vor fünf Jahren.

Verlierer sind demnach Bus und Bahn: Die Bereitschaft, mit der Bahn zu fahren, leidet unter mangelnder Verlässlichkeit, wie es hieß. 18 Prozent geben als Grund für ihr verändertes Mobilitätsverhalten die Unzuverlässigkeit im Bahnverkehr an. Insgesamt nutzen demnach 23 Prozent häufiger den Bus oder die Bahn im Nahverkehr, 28 Prozent seltener. 12 Prozent nutzen Bus und Bahn im Fernverkehr häufiger, 41 Prozent seltener als noch vor 5 Jahren.