Was für eine Bedeutung hat der Buß- und Bettag?

Jedes Jahr aufs Neue die Frage: Welche Bedeutung hat eigentlich der Buß- und Bettag? Hier kommen die wichtigsten Infos rund um den evangelischen Feiertag.

Am Buß- und Bettag gehört das Gebet dazu
Am Buß- und Bettag gehört das Gebet dazuImago/ Zoonar II

Der Buß- und Bettag ist ein evangelischer Feiertag. Er gehört zu den sogenannten beweglichen Feiertagen und wird jedes Jahr am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag begangen, in diesem Jahr am 20. November. 1995 wurde der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen abgeschafft. Die evangelische Kirche bezeichnet die Abschaffung bis heute als Fehlentscheidung. In Bayern haben Kinder schulfrei, sodass viele Eltern einen Urlaubstag nehmen müssen.

Hat man am Buß- und Bettag frei?

Doch auch wenn der Bußtag kein staatlicher Feiertag mehr ist, hat er seinen festen Platz im Kirchenjahr nicht verloren. Er ist ein Tag der Umkehr, der Neuorientierung und dient auch dem Nachdenken über gesellschaftliche Fehlentwicklungen. Viele Gemeinden laden meist für den frühen Abend zu Andachten ein, um Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen. In Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie im Saarland gilt ein Tanzverbot.

Warum soll man beten am Buß- und Bettag?

Ursprünglich wurden Bußtage aus aktuellen Anlässen ausgeschrieben, wie etwa während des Dreißigjährigen Krieges. Sie hatten öffentlichen Charakter: Die gesamte Bevölkerung wurde angesichts von Notständen und Gefahren zu Buße und Gebet aufgerufen. Im 19. Jahrhundert verständigten sich die evangelischen Landeskirchen auf die Einführung eines allgemeinen Buß- und Bettages am Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres, dem Ewigkeits- oder Totensonntag.

Übrigens: Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland wünschen sich den Buß- und Bettag als bundesweiten gesetzlichen Feiertag. 62 Prozent bejahten dies in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. 21 Prozent sprachen sich dagegen aus, 17 Prozent zeigten sich unentschlossen.