Was haben Christi Himmelfahrt und Vatertag miteinander zu tun?

Die Bibel beschreibt, wie Jesus an diesem Tag von einer Wolke aufgenommen wurde. Viele Väter gehen an dem Tag allerdings nicht unbedingt in die Kirche.

An Himmelfahrt ist Gott in den Himmel aufgefahren, so der christliche Glaube
An Himmelfahrt ist Gott in den Himmel aufgefahren, so der christliche GlaubeImago / Action Pictures

40 Tage nach Ostern feiern die Christen das Fest Christi Himmelfahrt. 2024 fällt der Tag auf Donnerstag, 9. Mai. Das Geschehen ist in der Bibel beschrieben, sowohl im Lukas-Evangelium als auch in der von Lukas verfassten Apostelgeschichte. Nachdem Jesus mit seinen Jüngern gesprochen hatte, so heißt es dort, „wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“.

Himmelfahrt wird allerdings in der Theologie kaum noch wörtlich als wirkliche Reise verstanden. Der Himmel ist danach kein geografischer Ort, sondern der Herrschaftsbereich Gottes. Wenn es im Glaubensbekenntnis heißt „aufgefahren in den Himmel“, bedeutet dies nach christlichem Verständnis, dass der auferstandene Christus „bei Gott ist“.

Himmelfahrt: Prozessionen durch Felder oder Weinberge

Himmelfahrt wird so auch als Symbol der Wandlung und spirituellen Entwicklung der Persönlichkeit gedeutet. Theologen verweisen zur Erläuterung auf den englischen Sprachraum, wo es für das deutsche Wort Himmel zwei Begriffe gibt: „sky“ (profan) und „heaven“ (religiös). Der Tag wird in den Kirchen traditionell mit Gottesdiensten in Pfarrgärten, im Wald und auf Bergen gefeiert.

Manche Zeitgenossen feiern nicht Himmelfahrt, sondern sich selbst zum Vatertag
Manche Zeitgenossen feiern nicht Himmelfahrt, sondern sich selbst zum VatertagImago / Manngold

Die Feier der Himmelfahrt Christi war in den ersten Jahrhunderten mit dem Pfingstfest verbunden. Seit dem vierten Jahrhundert entwickelte sich ein eigenständiges Fest. In Deutschland ist Christi Himmelfahrt gesetzlicher Feiertag.

Im Umfeld des Himmelfahrtstages finden normalerweise an vielen Orten Prozessionen durch Felder oder Weinberge statt, bei denen die Gläubigen um ein gutes Erntejahr beten.

Wann wurde der Vatertag erfunden?

Seit dem 17. Jahrhundert gibt es Berichte, wonach diese Umzüge ihren religiösen Sinn verloren und in Trinkgelagen endeten. Daraus entwickelten sich seit dem 19. Jahrhundert in manchen Großstädten „Schinkentouren“: Fuhrunternehmer organisierten Ausflugsfahrten mit Pferdefuhrwerken aufs Land. Frauen waren bei diesen Herrenpartien nicht zugelassen. In den 1930er Jahren propagierten holländische Zigarrenfabrikanten und Metzger am Himmelfahrtstag den „Vatertag“ als Gegenstück zum etablierten Muttertag.