Wartburgfest bekommt eigenes Veranstaltungsformat
In Erinnerung an das erste Wartburgfest vom 18. Oktober 1817 wird die historische Anlage zukünftig einmal jährlich Schauplatz von politischen Grundsatzdebatten. Hiervon solle ein deutliches Signal zur Stärkung der Erinnerungskultur in Ostdeutschland ausgehen, teilte die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte am Montag in Erfurt mit. Den Auftaktvortrag der neuen Veranstaltungsreihe halte am 18. Oktober der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD).
Die Wartburg sei einer der großen deutschen Erinnerungsorte und mit kulturellen Werten von universeller Bedeutung verbunden. Gerade vor dem Hintergrund heutiger gesellschaftlicher Herausforderungen sei es für das Demokratieverständnis in der Gesellschaft wichtig, an die schwierigen Anfänge und die wechselvolle Historie der deutschen Demokratiegeschichte zu erinnern.
Das Format stehe unter dem Motto „Wartburg – Fest der Demokratie“. Neben der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte tritt die Wartburg-Stiftung als Gastgeber auf.
Anlässlich des vierten Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1817 trafen sich Studenten beinahe aller evangelischen deutschen Universitäten auf der Wartburg im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach in Thüringen. Die Versammlung der rund 500 Studenten und einiger Professoren war eine Protestkundgebung gegen reaktionäre Politik und Kleinstaaterei und für einen Nationalstaat mit einer eigenen Verfassung.