Warnung vor Ende pluralistischer Kultur und Wissenschaft

Vor den Landtagswahlen am Sonntag in Brandenburg werben 19 Akteurinnen und Akteure aus dem Bereich Kultur und Wissenschaft für eine vielfältige Gesellschaft. Vielfalt sei nicht nur eine Stärke, sondern die Grundvoraussetzung für das kulturelle, wissenschaftliche und gesellschaftliche Leben in Brandenburg, heißt es in dem am Dienstag in Potsdam veröffentlichten Schreiben.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner verweisen auf einen AfD-Entschließungsantrag im Brandenburger Landtag vom 28. August. Demnach sollten als Folge der mutmaßlich islamistischen Messerattacke von Solingen gesellschaftliche Initiativen und Vereine, die sich für Vielfalt einsetzen, abgeschafft oder ihre Handlungsspielräume drastisch eingeschränkt werden. Zudem sollten die Rechte von Schutzsuchenden eingeschränkt werden.

Der Antrag fand im Parlament keine Mehrheit. Die Unterzeichner des jetzigen Appells warnen jedoch vor den Folgen einer solchen Politik. Diese sei nicht nur eine Gefahr für die pluralistische Kultur und Wissenschaftskultur in Brandenburg, sondern auch für das gesamte gesellschaftliche Leben. „Wir fordern dazu auf, sich nachdrücklich für ein vielfältiges Brandenburg und für den Respekt vor der Würde jedes Menschen einzusetzen“, heißt es.

Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderem vom Generaldirektor der preußischen Schlösser-Stiftung, Martin Vogtherr, dem Brandenburgischen Landeskonservator Thomas Drachenberg, dem Länderbeauftragten der evangelischen Kirche, Martin Vogel, und der Präsidentin der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Susanne Stürmer.