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Rheinische Kirche beschließt Haushalt 2025 mit 573 Millionen Euro

Die Evangelische Kirche im Rheinland hat am Donnerstag auf ihrer Landessynode in Bonn einen Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 beschlossen. Demnach wird die zweitgrößte deutsche Landeskirche in diesem Jahr mit einem Etat von knapp 573 Millionen Euro wirtschaften. Für nächstes Jahr sind im Gesamthaushalt deutlich höhere Ausgaben von gut 622 Millionen Euro vorgesehen. Jeweils rund 65 Prozent der Ausgaben machen in den beiden Jahren die Personalaufwendungen vor allem für die Pfarrerinnen und Pfarrer aus. Grundlage der Planungen ist ein erwartetes Kirchensteueraufkommen von jeweils 714 Millionen Euro in den Jahren 2025 und 2026.

Hauptgründe für die Ausgabensteigerung 2026 sind hohe Tarifabschlüsse, insbesondere für den Pfarrdienst, und eine Erhöhung der Umlage für die Ruhestandsversorgung der pensionierten Pfarrer und Kirchenbeamten. Diese Umlage, die auch die wachsenden Beihilfekosten zur Gesundheitsversorgung der Pensionäre finanzieren soll, wird im kommenden Jahr von bislang 18 auf 23 Prozent der Kirchensteuereinnahmen erhöht. Ziel ist, bis 2030 eine Kapitaldeckung von 70 Prozent der Versorgungslasten zu erreichen. Stand jetzt sind rechtlich bindende Versorgungsleistungen von 1,3 Milliarden Euro nicht mit Kapital gedeckt.

Die 576 rheinischen Kirchengemeinden entscheiden selbst über ihre Finanzen. Der Haushalt der landeskirchlichen Ebene wird über eine Umlage von 21 Prozent der Netto-Kirchensteuereinnahmen für gemeinsame Aufgaben finanziert. Er kann in diesem Jahr nur durch eine Rücklagenentnahme von rund acht Millionen Euro ausgeglichen werden, im kommenden Jahr müssen 18 Millionen Euro aus Rücklagen genommen werden.

Unmittelbar nach der Verabschiedung des Haushalts nahm die Landessynode, das oberste Organ der rheinischen Kirche, Beratungen über Einsparungen von mindestens 33 Millionen Euro auf, um das strukturelle Defizit abzubauen. Wo genau gekürzt wird, soll aber erst in einem Jahr entschieden werden. Zu den Plänen gehört eine Umwandlung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal (KiHo) in einen Bildungscampus, dies könnte die bisherigen Kosten von jährlich 2,8 Millionen Euro halbieren.