Der Hamburger Antisemitismusbeauftragte, Stefan Hensel, wirft Kultursenator Carsten Brosda (SPD) vor, eine öffentliche Rede eine Antisemitin in der Hansestadt zu fördern. “Während Tausende in Hamburg gegen Rechtsextremismus auf die Straßen gehen, werden Jüdinnen und Juden in dieser Stadt im Stich gelassen”, erklärte Hensel. Hintergrund ist eine Einladung der Klima-Aktivistin Zamzam Ibrahim zur Veranstaltung “How Low Can We Go” auf dem Kulturgelände Kampnagel.
Die Veranstaltung ab dem 25. Januar werde auch durch die städtische Behörde für Kultur und Medien unter Brosda finanziell gefördert. Hensel wirft der Aktivistin vor, sich mehrfach öffentlich antisemitisch geäußert zu haben, das Existenzrecht Israels zu hinterfragen und die Israel-Boykott-Bewegung BDS offen zu unterstützen.
Kritik wegen Slogan “Palestine will be free, from the river to the sea”
Der Antisemitismusbeauftragte kritisierte etwa Ibrahims Nutzung des Slogans “Palestine will be free, from the river to the sea”. Der Satz spricht Palästina alles Land zwischen Jordan und Mittelmeer zu und verneint damit das Existenzrecht Israels auf diesem Gebiet. Auf der Veranstaltungsseite von Kampnagel findet sich kein Hinweis oder kritische Einordnung der Aktivistin, Stand 22. Januar.
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Für Hensel sei Kampnagel mit der Einladung der Aktivistin gerade dabei, die Fehler der jüngsten Documenta in Kassel zu wiederholen, auf der Kunstwerke mit antisemitischen Inhalten gezeigt wurden. Trotzdem seien weder Brosda, noch Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhardt auf seine Nachfrage bereit gewesen Ibrahim auszuladen.
