Anlässlich der Bundestagswahl hat die Diakonische Stiftung Wittekindshof vor Ausgrenzung und Isolation schwächerer und benachteiligter Menschen durch populistische Politiker gewarnt. Bürgerinnen und Bürger sollten bei der Wahl und darüber hinaus ein Zeichen dagegen setzen, appellierte der Theologische Vorstand der Stiftung, Marian Zachow, wie eine Sprecherin mitteilte. Es sei erschütternd, dass „gesellschaftspolitisch so wichtige Themen wie Inklusion und Teilhabe kaum Beachtung finden“, sagte Zachow mit Blick auf den Wahlkampf.
In den letzten Jahren hätten Populisten zunehmend finanzielle Leistungen für schwächere und benachteiligte Menschen in Frage gestellt und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben angegriffen, hieß es weiter. Sie hätten wahrscheinlich schon Pläne in der Schublade, dass nach einer „Remigration“ von Zuwanderern als nächstes die „Re-Exklusion“ folgen könnte, erklärte Zachow. Menschen mit Beeinträchtigungen könnten erneut an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.
Der Vorstand des Wittekindshofes wertete es als „alarmierendes Signal“, dass „einschlägige Äußerungen bestimmter politischer Funktionäre“ bisher noch nicht zu großen gesellschaftlichen Protesten geführt hätten. Die Gesellschaft stumpfe gegenüber den „menschenverachtenden Begriffsverschiebungen“ zunehmend ab. Zachow bat die Bürger um Unterstützung für eine Gesellschaft, „die Vielfalt als Stärke sieht und in der jeder Mensch gleichberechtigt teilhaben kann“.
Der Wittekindshof mit 18 Standorten in Ostwestfalen, dem Münsterland und dem Ruhrgebiet ist nach eigenen Angaben ein großes und überregionales Sozialunternehmen. Menschen in jedem Lebensalter stelle die Stiftung demnach ein vielfältiges und hochspezialisiertes Angebot in den Bereichen Soziale Teilhabe im Wohnumfeld, Teilhabe an Bildung und am Arbeitsleben, Medizin, Therapie und Beratung bereit. Schwerpunkte bildeten Angebote für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, hieß es.