Von Bürgern gegründet: Grenzmuseum Schifflersgrund

Sie wollten die Erinnerung wachhalten: Bürger haben am 3. Oktober 1991 das Museum Schifflersgrund an der hessisch-thüringischen Grenze – der einstigen Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik – gegründet. Nach eigenen Angaben ist es das älteste Grenzmuseum Deutschlands.

Es entstand in der Nähe des Ortes, an dem der Eichsfelder Heinz-Josef Große am 29. März 1982 während eines Fluchtversuchs erschossen wurde. Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 sollte die Grenzanlage am Schifflersgrund rasch abgebaut werden. Doch Bürger aus dem hessischen Bad Sooden-Allendorf und dem thüringischen Eichsfeld wollten wichtige Bestandteile wie den Sperrgraben, Grenzzaun und Beobachtungsturm erhalten. Sie gründeten den Arbeitskreis Grenzinformation e.V. und legten damit den Grundstein für das Museum.

Stück für Stück wurden Exponate zusammengetragen, die mit dem DDR-Grenzregime und dem Leben der Bevölkerung auf beiden Seiten zu tun hatten. 2018 drängten die Geldgeber, die Länder Hessen und Thüringen und der Bund, auf ein Gesamtkonzept.

Es wurde von einem Beirat ausgearbeitet, die Bestände des Museums wurden gesichtet und gelichtet, nicht alles war mehr brauchbar. Das neue Konzept sieht eine klare Trennung von authentischem Grenzgelände mit Gedenkstättencharakter und einer musealen Ausstellung vor. Betont werden Alleinstellungsmerkmale wie der längste original erhaltene Grenzabschnitt.
Eröffnung des Neubaus und der neugestalteten Ausstellung ist am 9. November, dem 35. Jahrestag des Mauerfalls.