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Volkstrauertag in Kiel: Gedenken an die Kostbarkeit des Friedens

Schleswig-Holstein hat am Sonntag mit einer Gedenkstunde im Kieler Landeshaus am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) betonte laut Mitteilung des Landtags, dass der Volkstrauertag daran erinnere, wie zerbrechlich und kostbar Frieden sei.

Das Gedenken an Millionen Opfer richte sich nicht nur rückwärts, sondern mahne, Verantwortung zu übernehmen für die Gegenwart und die Zukunft. „Wir erleben heute erneut, mitten in Europa, wie Kriege Menschen ihre Heimat rauben, Familien auseinanderreißen und Unschuldige zu Opfern werden“, sagte Herbst. Der Volkstrauertag fordere auf, Haltung zu zeigen gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit, gegen Antisemitismus und Nationalismus, und für Frieden, Menschenrechte und Demokratie.

Der Landesvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Ekkehard Klug, erinnerte an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren. „Für immer wird das Gedenken an diesen Krieg mit der Erinnerung an den Holocaust verbunden sein und den Mord an sechs Millionen Menschen“, sagte Klug. Die Botschaft des Volkstrauertags sei der Aufruf zu Frieden und Verständigung sowie die Absage an alle menschenverachtenden Ideologien. „Diese Ziele zu erreichen, erscheint angesichts der Kriege unserer Tage in der Ukraine, im Nahen Osten, im Sudan schwerer denn je“, findet Klug.

Die evangelische Bischöfin Nora Steen rief in ihrer Gedenkrede dazu auf, die Stimmen der letzten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mehr denn je zu hören und zu schätzen. „Ihre Erlebnisse sind Geschichten der Wahrheit und die unzähligen Kriegsgräber sind keine stummen Denkmäler, sondern Orte der lebendigen Erinnerung und Mahnung“, erklärte sie. Frieden sei kein Zustand, der sich von selbst erhalte. “