Volker Beck kritisiert Ungerechtigkeit für Konvertiten

BERLIN/BOCHUM – Der frühere Kölner Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Grüne) hat eine ungerechte Behandlung von Konvertiten durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge beklagt. In einer ganzen Reihe von Fällen sei die Behörde von Standards abgewichen, die durch die Rechtsprechung eigentlich bereits erreicht seien, sagte Beck mit Verweis auf ablehnende Asylbescheide für Menschen, die zum Christentum übergetreten sind. Er habe selbst beim Bundesamt in vielen Fällen nachgefragt. Viele Bescheide seien daraufhin aufgehoben und neu betrachtet worden.
Beck zufolge argumentiert das Bundesamt häufiger, die Betroffenen könnten ihre Religion im Privaten im Herkunftsland leben. Das stelle das ganze Flüchtlingsrecht infrage, sagte Beck, der in diesem Wintersemester am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der Ruhr-Universität Bochum lehrt. Man käme auch nicht auf die Idee, einem politisch Oppositionellen zu sagen, wenn er sich systemkonform verhalte, passiere ihm nichts.
Ablehnende Bescheide für Christen, denen in einigen Ländern Verfolgung droht, wurden auch mehrfach von Kirchenvertretern beklagt. Beck, der zum Ende der vergangenen Legislaturperiode aus dem Bundestag ausgeschieden ist, forderte die Politik auf, bei dem Thema Druck auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu machen. epd