Völklinger Hütte widmet sich dem afrikanischen Kontinent
Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte geht es ab Freitag um den afrikanischen Kontinent und seine Menschen. Die Schau biete Perspektivwechsel, künstlerische Vielstimmigkeit und eine Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Stereotypen, teilte die Hütte am Donnerstag mit. Afrikanische Skulpturen und Objekte aus saarländischen Privatsammlungen träten in den Dialog mit den Maschinen und historischen Schwungrädern der Gebläsehalle. Die Ausstellung „The true size of Africa“ (die wahre Größe Afrikas) ist bis zum 17. August 2025 zu sehen.
„Wir setzen der großen, oft geschönten Erzählung unserer westlichen Zivilisation exemplarisch neue Erzählungen von Afrika gegenüber, die uns zum Spiegel und zur Quelle der Selbsterkenntnis werden können“, erklärte Generaldirektor Ralf Beil. „Wir wollen Augenöffner sein, nicht nur Augenweide.“
Das Weltkulturerbe hat nach eigenen Angaben 26 Künstlerinnen und Künstler eingeladen, ihre Werke und Installationen zu präsentieren. Thematisch umfasse die Ausstellung unter anderem die Bereiche „Afrika, Wiege der Menschheit“, „Kongokonferenz in Berlin“, „Kolonialhelden, Kolonialverbrecher“, „Wege des Panafrikanismus: Marcus Garvey, Haile Selassie, Bob Marley“, „Struktureller Rassismus: James Baldwin, Angela Davis“ oder „Queere Kultur“.
Die Klanginstallation „The Land Remembers“ (das Land erinnert sich) des nigerianischen Künstlers Emeka Ogboh beispielsweise empfange Besucherinnen und Besucher im Pumpenhaus. Die „African Vocals“ im namibischen Windhuk hätten hierzu das „Steigerlied“ in Oshivambo, einer der Sprachen Namibias, aufgenommen. Der neue Text des Bergmannsliedes erzähle von kolonialer Landnahme, Ausbeutung, Wunden und Neubeginn. „Das immaterielle Welterbe Deutschlands wird so zu afrikanischem Liedgut, das gemeinsame Geschichte reflektiert“, erklärte die Völklinger Hütte.