Virologe Jürgen Rissland mit Medienpreis „Goldene Ente“ ausgezeichnet

Der Virologe Jürgen Rissland ist mit dem Medienpreis „Goldene Ente“ ausgezeichnet worden. Er nahm die Ehrung der Landespressekonferenz Saar am Samstagabend in Saarbrücken entgegen. Gewürdigt wurde Risslands „außergewöhnliche Kooperationsbereitschaft mit den Medien“ während der Corona-Pandemie.

Der Leitende Oberarzt der Virologie am Universitätsklinikum des Saarlandes „war für die Journalisten in allen Phasen der Pandemie jederzeit ansprechbar und bereit, sein Expertenwissen mit der Öffentlichkeit zu teilen“, begründete die Landespressekonferenz die Auszeichnung mit der undotierten „Goldenen Ente“. Dabei habe Rissland nicht versucht, Einfluss auf die redaktionelle Arbeit zu nehmen, und auch keine bestimmte pandemiepolitische Agenda verfolgt.

Während der Pandemie habe die Politisierung des Virus zu einer Spaltung der Gesellschaft geführt, erklärte der Bonner Virologe Hendrik Streeck in der Laudatio. Auch einige Journalisten seien zu Aktivisten geworden. In dieser Situation habe Jürgen Rissland kommuniziert. Er habe verschiedene Sichtweisen und Ansätze gebündelt und allgemein verständlich kommuniziert. Mit Blick auf die Medien erklärte Streeck: Die Corona-Krise habe gezeigt, „wie wichtig ein ausgewogener, vielfältiger, kritischer Journalismus ist, der zur Aufklärung beiträgt, anstatt die Spaltung zu vertiefen“.

Rissland sagte, er freue sich „unglaublich“. „Der Preis symbolisiert für mich eine Wertschätzung“, betonte der Vorsitzende des Landesverbandes Saarland der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Er bringe für ihn zum Ausdruck, „dass ich in gewissem Sinne auch meinen eigenen Ansprüchen an mich selbst gerecht geworden bin.“

Mit dem Ehrenpreis „Goldene Ente“ zeichnet die LPK Saar seit 1973 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihren offenen Umgang mit der Presse aus. Mittlerweile wird die Auszeichnung alle zwei Jahre vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem die frühere CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und der ehemalige luxemburgische Außenminister Jean Asselborn.