Vier Jahre Männerhilfetelefon: Männer brechen ihr Schweigen

Das vor vier Jahren gegründete, bundesweite Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ (0800/1239900) hat im vergangenen Jahr 3.311 Beratungen vorgenommen. Mit 67,6 Prozent hätten sich überwiegend selbst von Gewalt Betroffene gemeldet, teilte das Gleichstellungsministerium Mecklenburg-Vorpommern am Dienstag in Schwerin mit. Unterstützende machten 11,2 Prozent der Beratungen aus, Fachkräfte 15,1 Prozent. Zu 3,3 Prozent waren Presseanfragen und zu 2,7 Prozent sonstige Kontakte zu verzeichnen.

Das Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ war am 22. April 2020 in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern ins Leben gerufen worden. Durch die Beteiligung der Bundesländer Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und zuletzt Rheinland-Pfalz konnte das kostenlose und anonyme Beratungsangebot für von Gewalt betroffene Männer ausgebaut werden. Das Hilfetelefon werde auch über die Grenzen der beteiligten Bundesländer hinaus von Betroffenen genutzt, hieß es.

Mecklenburg-Vorpommerns Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) sagte laut Mitteilung: „Es ist ein sehr wichtiges bundesweites Angebot. Denn aus Gleichstellungssicht ist es unverzichtbar, dass auch Männern, die Gewalt erleben, jedwede Hilfe geboten wird. Daher war es für Mecklenburg-Vorpommern vor nunmehr über zwei Jahren selbstverständlich, sich zu beteiligen. Ich hoffe, dass weitere Bundesländer sich anschließen.“

Seit 2023 ist das Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ auch mit einem Instagram-Kanal in den Sozialen Medien vertreten, um die schwer erreichbare Betroffenengruppe der jungen Männer durch zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit anzusprechen. Anlässlich des vierjährigen Bestehens des Männerhilfetelefons sei die Internetseite aktualisiert worden, um Betroffene sowie Helferinnen und Helfer besser zu erreichen (www.maennerhilfetelefon.de), hieß es.