Vier GIZ-Mitarbeiter in Afghanistan von Taliban festgenommen
In Afghanistan sind vier Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) von den radikal-islamischen Taliban festgenommen worden. Ein Sprecher des Bundesentwicklungsministeriums bestätigte am Donnerstag auf epd-Anfrage in Berlin Recherchen von WDR Investigativ. Dem öffentlich-rechtlichen Sender zufolge soll der Geheimdienst die Personen festgenommen haben. Sie befinden sich demnach weiterhin in Haft.
Der WDR zitiert den Sprecher des Entwicklungsministeriums wie folgt: „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es eine veränderte Sicherheitslage gibt, wenn es nicht schnell gelingt, die Fälle aufzuklären und die Inhaftierungen zu beenden.“ Die Lage werde sehr ernst genommen. Man arbeite über alle zur Verfügung stehenden Kanäle daran, die Kollegen freizubekommen. Um diese Bemühungen nicht zu gefährden, würden keine weiteren Details genannt.
Die GIZ schloss laut Bericht bis auf Weiteres ihre Büros in Afghanistan. Mitarbeiter seien angewiesen worden, nicht mehr ins Büro zu kommen. Einige sollen aus Angst vor Verfolgung auch untergetaucht sein, wie es hieß. Hintergrund sei eine Verhaftungswelle des afghanischen Geheimdienstes. Alle vier GIZ-Mitarbeiter seien für das Risikomanagement tätig. Gegen sie stünden offenbar Spionagevorwürfe im Raum. Die Taliban seien für eine offizielle Stellungnahme nicht erreichbar gewesen. Die GIZ setzt weltweit im Auftrag der Bundesregierung Projekte um.