Vier Beschwerden beim Presserat zu Berichten über Amoktat in Hamburg

Ein unverpixeltes Foto des Täters hat Bild.de veröffentlicht. Der Presserat prüft, ob das ein Verstoß gegen den Pressekodex ist.

TV-Teams berichtete live vom Tatort in Hamburg
TV-Teams berichtete live vom Tatort in HamburgImago / Eibner

Bislang sind beim Deutschen Presserat vier Beschwerden zur Berichterstattung über die Amoktat in Hamburg eingegangen. Die Beschwerden bezögen sich auf die identifizierende Berichterstattung bei Bild.de über den mutmaßlichen Amokläufer, teilte der Presserat auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Berlin mit.

Am Donnerstagabend hatte nach Angaben der Hamburger Polizei ein Mann in einem Gebetshaus der Zeugen Jehovas auf Mitglieder der Glaubensgemeinschaft geschossen. Dabei seien acht Menschen gestorben, darunter auch der mutmaßliche Täter, ein 35 Jahre alter Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit.

Wer der Presserat ist

Wie der Presserat mitteilte, beziehen sich die Beschwerden auf die Veröffentlichung eines unverpixelten Fotos des mutmaßlichen Täters. „Wir prüfen derzeit, ob wir ein Verfahren einleiten“, hieß es. Die Frage sei, ob ein öffentliches Interesse an der Veröffentlichung des Täterfotos besteht.

Der Deutsche Presserat ist die freiwillige Selbstkontrolle der Printmedien und ihrer Online-Auftritte in Deutschland. Der Pressekodex enthält Regeln für die tägliche Arbeit von Journalisten. Der Presserat prüft auf dieser Grundlage Beschwerden gegen Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien.