Video-Künstler Ali Eslami mit Cremer-Preis 2024 ausgezeichnet

Der aus dem Iran stammende Video-Künstler Ali Eslami ist am Freitagabend in Münster mit dem westfälischen Cremer-Preis für zeitgenössische Kunst ausgezeichnet worden. Durch die Kombination von Elementen der Gaming-Kultur mit Film und Literatur schaffe der Künstler immersive digitale Installationen, würdigte Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), den diesjährige Cremer-Preisträger. Eslami überwinde die Grenzen im digitalen Raum gezielt mit der Verschmelzung von Technologie und Sprache.

„Damit greift Ali Eslami aktuelle gesellschaftliche Fragen auf“, sagte die LWL-Kulturdezernentin. Der Cremer-Preis wird den Angaben zufolge seit 2005 in mehrjährigen Abständen an Künstlerinnen und Künstler unter 40 Jahren verliehen.

Anlässlich der Preisverleihung zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster seit Freitag zwei Videoarbeiten Eslamis. Zudem kauft es dessen Werk „Line of Sight“, ein 23-minütiges Video, für seine Sammlung an. Die Arbeit werde den Schwerpunkt im Bereich der Videokunst erweitern, sagte Museumsdirektor Hermann Arnhold. „Ich bin mir sicher, dass ‘Line of Sight’ Besucherinnen und Besucher zu Gesprächen über neue Kunstformen wie Virtual Reality anregen wird.“

Der in den Niederlanden lebende Ali Eslami schloss im Iran ein Studium zum Bauingenieur ab, ehe er 2016 in Eindhoven seine erste Künstlerresidenz verbrachte. Von 2021 bis 2023 war er Stipendiat der Rijksakademie für Bildende Kunst in Amsterdam, heute sein Lebensmittelpunkt. Zuletzt stellte er seine Werke in Europa, Nordamerika und Australien aus.

Der Cremer-Preis wurde nach Angaben des LWL durch die Stiftung Sammlung Cremer initiiert, die 2004 von dem Düsseldorfer Restaurator, Künstler und Sammler Siegfried Cremer (1929-2015) und dessen Familie dem LWL übergeben wurde. Die Stiftung bildet einen Sammlungsschwerpunkt der Gegenwartskunst im LWL-Kunstmuseum mit Werken unter anderem von Piero Manzoni, Lucio Fontana und Joseph Beuys. Bisherige Träger des Cremer-Preises waren das Künstlerduo FORT (2016), Kirsten Pieroth (2009) und Hague Yang (2005).