Weil sie ihren Vermieter rassistisch beleidigt hat, muss einen Frau aus Hannover einem Gerichtsurteil zufolge ihre Wohnung räumen. Das Amtsgericht Hannover sah es als erwiesen an, dass die Mieterin dem Eigentümer des Hauses in Hannover-Badenstedt Aussagen wie „Ihr Kanacken!“ oder „Scheiß Ausländer!“ entgegengehalten habe, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag mitteilte. Bei einem Zusammentreffen im Dezember 2024 soll sie außerdem gesagt haben: „Bald kommt die AfD. Euer Leben wird genauso enden wie bei den Juden!“ (Az: 465 C 781/25)
Daraufhin kündigte der Vermieter das Mietverhältnis und forderte die Mieterin auf, innerhalb einer Frist die Wohnung zu räumen. Dem kam die Frau allerdings nicht nach. Deshalb erhob der Vermieter Klage beim Amtsgericht. Im Prozess bestritt die Mieterin, dass das Treffen stattgefunden habe, da sie zu diesem Zeitpunkt bei ihrer Tochter und einer Nachbarin gewesen sei. Außerdem habe der Vermieter sie zuvor schon eingeschüchtert und unter Druck gesetzt.
Zwei Zeugen bestätigten den Vorfall jedoch unabhängig voneinander so, wie ihn der Vermieter geschildert hatte. Eine von der Mieterin benannte Zeugin wiederum habe sich im Widerspruch zu dem geäußert, was die Mieterin selbst angegeben habe, erläuterte der Gerichtssprecher.
Das Gericht befand, es sei dem Vermieter nicht zuzumuten, das Mietverhältnis fortzusetzen, denn die Mieterin habe ihn menschenverachtend beleidigt. Eine außerordentliche, fristlose Kündigung sei darum gerechtfertigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Mieterin kann innerhalb eines Monats Berufung einlegen.