Plastikmüll wird weltweit zu einem immer größeren Problem – und einer Gefahr für die menschliche Gesundheit. Ein Abkommen soll helfen, die Plastikflut einzudämmen.
In Genf gehen die Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen ab Montag in die nächste und möglicherweise entscheidende Runde. Nach Ansicht von Umweltschützern könnte ein erfolgreicher Abschluss ein Meilenstein im Kampf gegen den Plastikmüll zu Wasser und an Land sein. “Mehr als 130 Staaten wollen wirklich nach vorne gehen”, sagte WWF-Expertin Laura Griestop der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA; Donnerstag). Zudem drängten inzwischen auch über 200 große Unternehmen auf verbindliche Regelungen.
Eigentlich sollten die Verhandlungen bereits im Herbst 2024 im südkoreanischen Busan enden. Die Teilnehmer verständigten sich dort allerdings darauf, in der Schweiz in die Verlängerung zu gehen. Das nunmehr bevorstehende Treffen in Genf dauert bis 14. August.
Inzwischen hat sich Studien zufolge eine enorme Menge an Plastikverschmutzung in der Umwelt angesammelt. Längst gelangen winzigste Plastikteilchen auch in den menschlichen Körper – beim Atmen, Essen und Trinken. Die Partikel und die ihnen bei der Herstellung zugesetzten Chemikalien stehen im Verdacht, Schäden an Lunge, Herz, Gehirn, Verdauungstrakt, Immun- und Hormonsystem hervorzurufen.
Aus Sicht des WWF braucht es ein “starkes Abkommen”, um diesen Entwicklungen Einhalt zu gebieten. Dazu gehört, dass die unnötigsten und schädlichsten Plastikprodukte weltweit verboten werden”, sagt der Leiter Internationale Politik beim WWF Deutschland, Florian Titze, der KNA. Zudem brauche es “verbindliche globale Anforderungen an das Produktdesign”, damit die übrig bleibenden Plastikprodukte deutlich häufiger wiederverwendet werden könnten.
Für all diese Maßnahmen müsse Geld bereitgestellt werden, das auch dabei helfen solle, wirtschaftlich schwächerer Länder zu unterstützen. Schließlich müsse sich die Staatengemeinschaft auf Verfahren verständigen, mit denen sich die Umsetzung des Abkommens wirksam kontrollieren lässt.