Verfahren gegen Bremer Pastor Olaf Latzel geht in nächste Runde

Das Landgericht hat den konservativen Geistlichen vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen. Dagegen hat die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Dafür steht der Termin jetzt fest.

Pastor Olaf Latzel, hier am Gericht mit seinen Anwälten, gilt als sehr konservativ
Pastor Olaf Latzel, hier am Gericht mit seinen Anwälten, gilt als sehr konservativImago / Eckhard Stengel

Der Prozess gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel (55) wegen Volksverhetzung geht in die nächste Runde. Nachdem die Staatsanwaltschaft Revision gegen den Freispruch des konservativen evangelischen Geistlichen eingelegt hatte, muss er sich nun am 23. Februar in einer Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Bremen verantworten. Dabei werde mit dem Angeklagten, seinen Verteidigern und der Staatsanwaltschaft erörtert, ob Latzels Äußerungen den Tatbestand erfüllten, sagte ein Sprecher des Oberlandesgerichts der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Eine neue Beweisaufnahme finde nicht statt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde vor, sich bei einer Veranstaltung abwertend über Homosexuelle und Transgeschlechtliche geäußert zu haben. Das Landgericht hatte ihn im Mai vergangenen Jahres in zweiter Instanz freigesprochen und damit eine frühere Verurteilung durch das Amtsgericht aufgehoben. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Nun muss das Oberlandesgericht das Urteil auf Rechtsfehler prüfen.

Was das Gericht machen kann

Falls das Oberlandesgericht die Rechtsauffassung des Landgerichts teile und die Revision zurückweise, würde es bei dem Freispruch des Pastors bleiben, so der Gerichtssprecher. Falls es der Revision stattgebe, könne es selbst ein Urteil sprechen oder den Fall an das Landgericht zurückverweisen.

Latzel hatte in einem auch auf Youtube veröffentlichten Eheseminar Homosexualität als „Degenerationsformen von Gesellschaft“ bezeichnet. Latzel sagte: „Überall laufen diese Verbrecher rum, von diesem Christopher Street Day.“ Die Idee, dass es mehr als zwei Geschlechter gebe, verurteilte er als „Genderdreck“.