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Vereinte Nationen wollen sieben Millionen Menschen im Sudan versorgen

Zerstörte Häuser, kein Trinkwasser und Cholera: Im Kriegsland Sudan ist der Alltag für Millionen Menschen katastrophal. Das Welternährungsprogramm will seine Hilfe aufstocken.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen versorgt im Bürgerkriegsland Sudan eigenen Angaben zufolge mittlerweile monatlich vier Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln. Im Vergleich zum Jahr 2024 habe sich die Zahl vervierfacht, teilte die UN-Organisation am Dienstag in Genf mit. Ziel sei es, sieben Millionen Menschen zu erreichen.

Besonders von fehlenden Nahrungsmitteln betroffen sind demnach die Bundesstaaten Darfur, Kordofan, Al Jazira und Khartum. Landesdirektor Laurent Bukera warnte: Einigen Gegenden südlich der Hauptstadt Khartum drohe eine Hungersnot. Viele Teile der Stadt seien zerstört worden, es gebe nur eingeschränkten Zugang zu Wasser, Gesundheitsversorgung und Strom. Auch habe es einen Cholera-Ausbruch gegeben.

Dennoch erwarte man nun die Rückkehr von Geflüchteten in schwer zerstörte Gebiete wie Khartum. Deshalb werde der Druck auf die überstrapazierten Ressourcen noch zunehmen, so Bukera. Schon jetzt seien in Khartum lebensrettende Nahrungsergänzungsmittel für Kleinkinder sowie schwangere oder stillende Mütter unerreichbar, weil Ressourcen fehlten.

Im April 2023 eskalierte ein Machtkampf zwischen zwei Rivalen: Armeechef Abdel Fattah al-Burhan kämpft gegen seinen ehemaligen Vize Mohamed Hamdan Daglo, der die paramilitärischen “Rapid Support Forces” anführt. Seitdem wurden Zehntausende Menschen getötet; knapp 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht, weshalb die UN von der größten Vertreibungskrise weltweit sprechen. Mehr als 30 Millionen Menschen sind dringend auf Hilfe angewiesen. Vielerorts ist die Infrastruktur komplett zusammengebrochen.