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Verein: Suche nach Pflegediensten ist für Familien oft eine Lotterie

Der Landesverein pflegender Angehöriger „wir pflegen in Niedersachsen e.V.“
hat Politik und Pflegeakteure aufgefordert, die ambulante Pflegeversorgung zu sichern. Immer mehr Familien in Niedersachsen benötigten dringende Entlastung in der häuslichen Pflege, teilte der Verein am Dienstag in Hannover mit. Aber die Suche nach verlässlichen Pflegediensten sei für die Familien oft eine Lotterie mit wenig Chancen.

Es häuften sich Meldungen, dass ambulante Pflegedienste ihre Unterstützung ersatzlos kündigen. Die Leidtragenden seien zumeist Familien mit schwerstpflegebedürftigen Menschen, weil die intensivere Pflegebedürftigkeit Zeit und Unterstützung erfordere. „Krankenkassen und Pflegedienste in Deutschland sind nicht gesetzlich verpflichtet, notleidende Menschen zu versorgen“, erläuterte Bundesverbands-Sprecherin Edeltraut Hütte-Schmitz.

Dies erlaube immer mehr Pflegediensten, nur noch Anfragen von Menschen in niedrigen Pflegegraden anzunehmen, die schnell und einfach erledigt und abgerechnet werden können, sagte Hütte-Schmitz. Wenn sich eine Priorisierung der Pflegeversorgung nicht vermeiden lasse, dürfe dies jedoch auf keinen Fall zum Schaden von Familien gereichen. Sie müssten sonst allein die intensive Pflegeverantwortung schultern.

Der Verein lädt am 3. Mai zu einem Fachtag unter der Überschrift „Mit uns, nicht über uns – Häusliche Pflege stärken“ ins Stephanstift in Hannover ein. Dort soll zusammen mit Mitgliedern des Sozialausschusses des Niedersächsischen Landtags nach Lösungen gesucht werden.