Verbraucherschützer verzeichnen anhaltend hohe Nachfrage

Die Verbraucherzentrale in Niedersachsen verzeichnet eine unvermindert hohe Zahl von Anfragen. Rund 181.000 Menschen hätten im Jahr 2023 den persönlichen Kontakt gesucht, teilte die Verbraucherzentrale am Mittwoch in Hannover mit. Das entspreche einem Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Am meisten beschäftigen die Verbraucherinnen und Verbraucher laut der Jahresstatistik Fragen zu Energieverträgen und energetischer Sanierung. Auch Beratungen zu Internetkriminalität wurden stärker nachgefragt.

„Leider können sich Kundinnen und Kunden oft nicht darauf verlassen, dass Anbieter die Leistungen vertragsgemäß erfüllen und rechtliche Vorgaben einhalten“, sagte der Vorstandsvorsitzende Randolph Fries. „Statt eine Lösung anzubieten, stellen sie sich quer oder tauchen ab – das sorgt für Frust und Ohnmachtsgefühle bei den Betroffenen.“

Insbesondere die zunehmende Internetkriminalität bereite inzwischen vielen Menschen Probleme, sagte Geschäftsführerin Petra Kristandt. Als Beispiele nannte sie Fakeshops, getarnte Shops aus Fernost mit regionalen Webadressen, Phishing-Versuche oder überteuerte Online-Dienste. Auch Datenlecks und gehackte Accounts seien immer wieder Thema und für die Betroffenen sehr belastend. „Im Betrugsfall muss es schnell gehen. Leider sind Hilfsangebote auf vielen Websites jedoch kaum zu finden.“ Die Anbieter müssten ihren Schutz dringend nachbessern, forderte Kristandt. So sollten sie etwa Notfall-Optionen sowie Kontaktmöglichkeiten anbieten.

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen ist nach eigenen Angaben eine anbieterunabhängige, öffentlich finanzierte, gemeinnützige Organisation. Seit mehr als 60 Jahren informiert, berät und unterstützt sie Verbraucherinnen und Verbraucher in Fragen des privaten Konsums und vertritt ihre Interessen gegenüber Unternehmen, Politik und Verbänden. In elf Beratungsstellen können sich Ratsuchende persönlich beraten lassen. Auch telefonisch und per Video ist Beratung möglich.