Verband warnt vor exotischen Straßenbäumen

Laut Hamburger Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) sollte bei der Auswahl von Straßenbaumarten nicht nur auf Klimaverträglichkeit geachtet werden. Dieser einseitige Blick auf die Klimatoleranz wirkt sich negativ auf die Artenvielfalt aus, wie der Verband anlässlich des „Tag des Baumes“ (25. April) am Dienstag mitteilte. Laut SDW sind etwa ein Drittel der über 33.000 Insektenarten Deutschlands direkt oder indirekt von heimischen Gehölzen abhängig.

Der Verband warnt vor exotischen Baumarten aus Asien oder Nordamerika, die zwar als hitze- und trockenheitsresistent gelten, aber nur wenigen Tierarten einen Lebensraum böten. Zudem bestehe das Risiko, dass Schädlinge eingeschleppt würden, die heimische Baumarten befallen. Die Anpflanzung von heimischen Baumarten sei wichtig, um den Rückgang einheimischer Insektenarten zu reduzieren.

Neben klassischen Hamburger Straßenbäumen wie Traubeneiche, Linde oder Hainbuche, die mit Trockenheit gut zurechtkommen, nennt der Verband auch Mehlbeere, Speierling oder Elsbeere als Alternative. Weitere klimaresistente, heimische Baumarten seien Spitzahorn, Sand-Birke, Zitter- und Silberpappel.

Sind aufgrund der Standortbedingungen nur fremdländische Baumarten möglich, sollten bevorzugt Geschwisterarten heimischer Bäume aus dem südlichen Europa gewählt werden. Die Gemeine Hopfenbuche, Silberlinde, Flaum- und Zerreiche aus Südeuropa würden ebenfalls eine hohe Artenvielfalt unter Insekten und Spinnen aufweisen.

Um den Klimastress der Straßenbäume zu reduzieren, müsse auch der Standraum für Straßenbäume nachhaltig verbessert und der unversiegelte Bereich um den Baum herum für eine ausreichende Bewässerung vergrößert werden.

Generell würden Straßenbäume maßgeblich zur Lebensqualität in Städten beitragen: Sie spenden Schatten und sorgen durch Verdunstung für Abkühlung, filtern Feinstaub und Luftschadstoffe und wirken dem Klimawandel durch die Speicherung von Kohlenstoff entgegen. Zudem seien sie für viele Tierartengruppen wie Insekten, Spinnen, Vögel und Säugetiere ein unverzichtbarer Lebensraum im städtischen Gebiet, hieß es.