Verband: Eigenanteile für Pflegeheimplatz in NRW erneut gestiegen

Für den Platz in einem Pflegeheim müssen Menschen in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr noch mehr Geld zahlen. Der Eigenanteil sei in NRW erneut gestiegen und liege nun durchschnittlich bei 3.200 pro Monat im ersten Aufenthaltsjahr, erklärte die Landesvertretung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) am Mittwoch in Düsseldorf. Das seien 259 Euro mehr als 2023.

Im zweiten Aufenthaltsjahr liege die monatliche Eigenbeteiligung aktuell bei 2.957 Euro und damit 275 Euro höher als im Vorjahr, hieß es. Im dritten Aufenthaltsjahr müssten 2.632 Euro zugezahlt werden und ab dem vierten Aufenthaltsjahr dauerhaft 2.226 Euro im Monat. Das seien 210 beziehungsweise 128 Euro mehr als 2023.

Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung NRW, kritisierte, dass die Kosten erneut deutlich gestiegen seien, liege „auch daran, dass das Land seine Verantwortung ignoriert“. So seien etwa die Investitionskosten um 33 Euro auf nun 605 Euro monatlich gestiegen. „Allein die Übernahme dieser Kosten, wie gesetzlich vorgesehen, würde Heimbewohnerinnen und -bewohner entlasten“, betonte Ruiss. Auch sei es Aufgabe des Staates, die Ausbildungskosten zu übernehmen.

Die Eigenbeteiligung für Pflegeheime setzt sich aus den Kosten für Unterkunft und Verpflegung, den Investitionskosten etwa für Bau oder Sanierung von Gebäuden und dem sogenannten einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE) zusammen, der vor allem die Kosten für das Pflegepersonal enthält. Dass die Eigenbeteiligung mit zunehmender Aufenthaltsdauer geringer wird, liegt laut vdek an den Zuschüssen, die die Pflegekasse zum EEE zahlt und die mit der Aufenthaltsdauer stetig höher ausfallen.