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Verbände: Mehr gesellschaftlicher Einsatz für Landwirtschaft

Die Gesellschaft muss aus Sicht von Bauern- und kirchlichen Landwirtschaftsverbänden mehr Einsatz für eine umweltverträgliche Umgestaltung des Agrarsektors zeigen. Der Schutz von Biodiversität und die Stärkung bäuerlicher Betriebe dürften “nicht allein den Landwirtinnen und Landwirten als Aufgabe zugewiesen werden”, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung zum Erntedankfest am kommenden Sonntag (1. Oktober). Unterzeichnet haben sie der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Landfrauenverband, die Katholische Landvolkbewegung sowie der Evangelische Dienst auf dem Lande.

Die Vereinigungen warnen vor irreversiblen Schäden für Landwirtschaft und Gesellschaft durch den Klimawandel und die Veränderung des Ökosystems. Bei wachsendem Energiebedarf steige zum einen die Konkurrenz um landwirtschaftliche Fläche, zum anderen wachse die Forderung nach weniger Abhängigkeit von internationalen Lieferketten für landwirtschaftliche Produkte. Politik und Gesellschaft müssten dementsprechend Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft so gestalten, dass sie “für die Betriebe wirtschaftlich und menschlich möglich ist”, mahnen die Verbände.

Zudem fordern sie mehr Wertschätzung für die bäuerlichen Familien als Nahrungsproduzenten. “Es geht um die Ernährungssicherheit aller, die Überlebensfähigkeit der Höfe und ihren wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur ökologisch unverzichtbaren biologischen Vielfalt.”

Laut Bauernpräsident Joachim Rukwied war die diesjährige Ernte für die Landwirtinnen und Landwirte wegen des wechselhaften Wetters eine große Herausforderung. “Auf Grund des Klimawandels sind gute Ernten längst keine Selbstverständlichkeit mehr”, warnte Rukwied. “Um eine zuverlässige Versorgung mit hochwertigen, heimischen Lebensmitteln auch zukünftig zu gewährleisten, müssen etwa Anpassungen an den Klimawandel getroffen und der immer noch viel zu starke Flächenverbrauch gestoppt werden.”