Verbände kritisieren Kürzungen im Sozialen mit Lichtaktion

Mit einer Protestaktion haben Wohlfahrtsverbände und Städte in Baden-Württemberg auf geplante Kürzungen der Bundesregierung im Sozialen aufmerksam gemacht. Zum Schlagwort #LichtAus haben Rathäuser sowie soziale und öffentliche Einrichtungen in 44 Stadt-und Landkreisen am Mittwochabend das Licht ausgeschaltet. 25 Sekunden Dunkelheit, eine Sekunde für jedes Prozent der geplanten Kürzungen, betonten die Veranstalter.

Die Einsparungen machten fassungslos, teilte die Liga Baden-Württemberg am Mittwoch mit. Sie forderte die Bundesregierung auf, die Kürzungen im Haushalt zurückzunehmen. Die Direktorinnen der Caritas Baden-Württemberg, Annette Holuscha-Uhlenbrock und Birgit Schaer, sagten, es brauche stattdessen überlegte Investitionen in soziale Infrastruktur. Der Bedarf an Beratung und Unterstützung habe zugenommen. Soziale Angebote trügen auch dazu bei, vielfach höhere Folgekosten für die gesamte Gesellschaft zu vermeiden.

Die Wohlfahrtsverbände rechnen im Südwesten mit massiven Auswirkungen, sollten die Mittel wie vorgesehen um 25 Prozent gekürzt werden. „4.000 Stellen für Freiwilligendienste müssen gestrichen werden, Migrationsberatungsstellen werden schließen müssen“, hieß es. Auch Leistungen wie die Kindergrundsicherung oder die Beratung zu Asylverfahren seien betroffen.