Vatikanbotschafter in Belgien spricht mit dem Papst

Der vatikanische Botschafter in Belgien, Erzbischof Franco Coppola, ist am Samstag von Papst Franziskus empfangen worden. Über die Audienz für den Diplomaten informierte das vatikanische Presseamt, machte aber keine weiteren Angaben.

Beobachter gehen davon aus, dass es bei dem Termin um die Affäre Vangheluwe ging. Roger Vangheluwe (87) war von 1984 bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2010 Bischof von Brügge. Er soll laut belgischen Medienberichten in den 80er Jahren zwei Neffen sexuell missbraucht haben.

Seit seinem unter kirchlichem Druck erfolgten Rücktritt lebt er zurückgezogen in einem Kloster und darf sein Heimatbistum nicht mehr betreten. Dennoch bleibt er Bischof im Ruhestand und darf weiter privat die heilige Messe feiern.

Sein Nachfolger, Jozef De Kesel, setzt sich dafür ein, dass Vangheluwe aus dem Klerikerstand entlassen wird. Dies ist die kirchenrechtliche Höchststrafe für Priester und Bischöfe, die Minderjährige sexuell missbraucht haben.

Nach weltlichem Strafrecht sind die Vangheluwe zur Last gelegten Taten verjährt. Laut kirchlichem Strafrecht kann die Verjährung bei schweren Verbrechen ausgesetzt werden. Nuntius Coppola hatte vor seiner Reise nach Rom öffentlich erklärt, er sei „überzeugt, dass Vangheluwe kein Bischof bleiben kann.“