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Vatikan kritisiert Situation von Christen im Westjordanland

Taibeh ist das einzige vollständig christliche Dorf im Westjordanland. Seine Bewohner seien den Schikanen israelischer Siedler ausgeliefert, kritisiert der Kardinalstaatssekretär.

Der Vatikan sorgt sich wegen der Gewalttaten der vergangenen Tage um den brüchigen Waffenstillstand in Gaza. Gleichzeitig sei man weiterhin “hoffnungsvoll, dass der Friedensplan funktionieren wird”, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Dienstag, wie “Vatican News” berichtet.

Parolin äußerte sich auch zur Situation der Christen im Westjordanland, insbesondere im Dorf Taibeh. Dort seien sie den Schikanen israelischer Siedler ausgesetzt, klagte der Kardinal. “Wir können nicht verstehen, warum diese Christen, die ein normales Leben führen, Gegenstand solcher Erbitterung sind.” Von Verfolgung zu sprechen, sei zwar “etwas problematisch, aber es handelt sich sicherlich um Situationen, die wir nicht akzeptieren können”.

Zum Thema Pressefreiheit äußerte Parolin große Sorge über Einschüchterungsversuche, die es derzeit in Italien gebe. Am vergangenen Donnerstag war gegen den Journalisten Sigfrido Ranucci, Moderator der investigativen Fernsehsendung Report, ein Bombenanschlag verübt worden. Glücklicherweise wurde bei dem Attentat niemand verletzt. “Wir wollen, dass jeder seinen Standpunkt ausdrücken kann, mit Respekt und mit Objektivität, aber dass alle sich ausdrücken können”, so Parolin. Bei dem zunehmenden Klima der Intoleranz werde die freie Meinungsäußerung jedoch kaum mehr respektiert, so der Kardinalstaatssekretär.