Vatikan-Außenminister betont Brücke nach Russland

Die russische Botschaft beim Heiligen Stuhl spielt offenbar eine wichtige Rolle bei den Vermittlungsbemühungen des Papstes im Ukraine-Krieg. Der vatikanische Außenminister scheint das zu schätzen.

 Der vatikanische Außenminister Paul Gallagher hat laut einer Meldung der russischen Agentur Tass vom Freitag in dieser Woche die russische Botschaft am Vatikan besucht und die Kontakte zwischen dem Heiligen Stuhl und Moskau hervorgehoben. Anlass des Besuchs war ein Empfang am sogenannten Russland-Tag, den viele russische Botschaften traditionell am 12. Juni mit einem Empfang begehen.

Erzbischof Gallagher betonte bei dieser Gelegenheit laut Tass, dass die Kontakte zwischen der Botschaft und dem Vatikan konstant seien. Er habe der diplomatischen Vertretung dafür gedankt, dass sie die Anliegen des Heiligen Stuhls an die russische Regierung stets prompt übermittle. Weiter habe er betont, der Heilige Stuhl sei davon überzeugt, dass in diplomatischen Beziehungen Brücken und nicht Mauern nötig seien, weil Isolation niemals eine wirkungsvolle diplomatische Strategie sei.

Der russische Botschafter Iwan Sultanowski habe in seiner Rede betont, dass der Heilige Stuhl einer der wenigen globalen Akteure bleibe, der auf Diplomatie, Frieden und Dialog auf der Basis von wechselseitigem Respekt und der Beachtung der jeweiligen Interessen setze. Die Beziehungen zwischen Russland und dem Vatikan seien herausfordernd, aber in dieser Zeit besonders wertvoll. An dem Empfang nahm laut Tass auch Kurienkardinal Claudio Gugerotti teil, der für die mit Rom unierten Ostkirchen zuständig ist. Er war zuvor mehrere Jahre als Botschafter in Belarus und in der Ukraine tätig.