USA: Idaho bricht Hinrichtung ab – Texas vollstreckt Todesurteil

Eine Hinrichtung mit der Giftspritze hat der US-Bundesstaat Idaho abgebrochen. Das medizinische Team konnten keine Vene finden. Texas dagegen hat ein umstrittenes Todesurteil vollstreckt.

Im Hochsicherheitsgefängnis von Kuna im US-Bundesstaat Idaho  ist die Hinrichtung von Thomas Creech abgebrochen worden
Im Hochsicherheitsgefängnis von Kuna im US-Bundesstaat Idaho ist die Hinrichtung von Thomas Creech abgebrochen wordenImago / Zuma Wire

Im Hochsicherheitsgefängnis von Kuna im US-Bundesstaat Idaho hat die Justiz die Hinrichtung des Todeshäftlings Thomas Creech (73) abgebrochen. Etwa eine Stunde nach Hinrichtungsbeginn habe der Direktor der Gefängnisbehörde, Josh Tewalt, feststellen müssen, dass das medizinische Team keinen Infusionsschlauch für das todbringende Mittel legen konnte, berichtete die Zeitung „Idaho Statesman“. Creech sitzt seit mehr als vierzig Jahren im Todestrakt. Laut Urteil hat er 1981 einen Mitgefangenen getötet. Creech werden weitere Morde zur Last gelegt.

In den vergangenen Jahren ist es bei mehreren Hinrichtungen in den USA mit letaler Injektion zu Komplikationen bei der Vollstreckung gekommen. Auf der Suche nach einer alternativen Hinrichtungsmethode hat Alabama im Januar erstmals einen Menschen mit Stickstoffgas getötet. In Idaho tritt im Juli ein Gesetz in Kraft, nach dem Todeskandidaten erschossen werden sollen, wenn letale Injektionen „nicht verfügbar“ sind.

Texas: Hinrichtung war aufgeschoben

Im Gefängnis von Huntsville in Texas wurde am Mittwoch (Ortszeit) der 50-jährige Ivan Cantu hingerichtet. Die Exekution hatte eine Protestwelle ausgelöst, an der sich auch Prominente wie Jane Fonda und Kim Kardashian beteiligten. Das Todesurteil gründe sich auf Falschaussagen, hieß es. Cantu soll 2000 seinen Cousin James Mosqueda und dessen Verlobte Amy Kitchen getötet haben. Ein Richter schob im April 2023 Cantus Hinrichtung auf. Ein übergeordnetes Gericht hob diese Entscheidung wiederum auf.

Cantu bringe „sehr glaubhafte Unschuldsbehauptungen“ vor, erläuterte die Exekutivdirektorin des Instituts „Todesstrafen-Informationszentrum“, Robin Maher. Er könne jedoch kein Gericht finden, das seine Aussagen prüft. Laut CNN hat ein Hauptzeuge namens Jeff Boettcher 2022 seine Aussage in dem Fall widerrufen.

Der Direktor des Anti-Todesstrafen-Verbandes „Death Penalty Action“, Abraham Bonowitz, sagte bei einer Online-Veranstaltung, niemand könne mit Gewissheit sagen, dass Cantu schuldig ist. Cantus Verteidiger hätten bei dem Prozess keinen einzigen Entlastungszeugen gerufen. Der für den Fall zuständige Staatsanwalt Greg Willis versicherte im Sender CBS dagegen, er sei „vollkommen überzeugt, dass Ivan Cantu 2000 zwei unschuldige Opfer brutal ermordet hat“.

In den USA sind im Jahr 2023 insgesamt 24 Menschen hingerichtet worden. Cantus Exekution ist die zweite im Jahr 2024.