US-Medien: Keine Bewährung für Indigenen Leonard Peltier

Der seit beinahe fünf Jahrzehnten in den USA inhaftierte indigene Aktivist Leonard Peltier ist mit einem Versuch gescheitert, auf Bewährung aus der Haft entlassen zu werden. Laut Medienberichten hat die US-Bewährungskommission am Dienstag (Ortszeit) den diesbezüglichen Antrag des 79-Jährigen abgelehnt. Peltier dürfe laut Kommission im Juni 2026 einen neuen Antrag stellen, berichtete der Rundfunksender ABC.

Die US-Justiz macht Peltier, einen Angehörigen der Anishinabe-Lakota, für den Tod von zwei FBI-Beamten bei einer Schießerei im Pine-Ridge-Reservat im US-Bundesstaat South Dakota im Juni 1975 verantwortlich. Peltier wurde im Februar 1976 in Kanada verhaftet. Ein Gericht in den USA verurteilte ihn zu zweimal lebenslanger Haft.

Der Exekutivdirektor von Amnesty International in den USA, Paul O’Brien, verurteilte den ablehnenden Bescheid als „Menschenrechtstravestie“. Es existierten Fragen über den Prozess und Peltier leide an chronischen Krankheiten. O’Brien rief US-Präsident Joe Biden auf, den Indigenen aus humanitären Gründen zu begnadigen. FBI-Direktor Christopher Wray hat sich indes gegen eine Bewährung für den „unbarmherzigen Killer“ ausgesprochen. Peltier habe die Beamten aus nächster Nähe erschossen.

Über die Jahre haben sich zahlreiche Künstler und Politiker weltweit für Peltiers Freilassung ausgesprochen. Präsident Barack Obama (2009-17) gab ohne öffentliche Begründung einem Gnadengesuch des Verurteilten nicht statt. Im Oktober vergangenen Jahres baten Kongressmitglieder Biden um Gnade für Peltier.