Unterstützung für Israel seit 7. Oktober enorm gesunken

Es werde viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte dauern, um den Rufschaden zu beheben, den Israel in den vergangenen Monaten erlitten hat. Das meinen nicht etwa Feindstaaten, sondern hochrangige israelische Beamte.

Die internationale Unterstützung für Israel ist nach Einschätzung des Außenministeriums in Jerusalem in den vergangenen sechs Monaten enorm gesunken. Während das Land nach den Terrorattacken der Hamas am 7. Oktober weltweite Unterstützung erhielt, sei sie nach Umfragen in den USA und Europa infolge der hohen palästinensischen Opferzahlen wieder auf Vorkriegs-Werte zurückgegangen, schreibt die Zeitung „Haaretz“ (Donnerstag). Nach Einschätzung israelischer Beamter werde es „Jahrzehnte dauern, den Schaden zu beheben“.

Nach dem 7. Oktober habe Israel von immenser und beispielloser Unterstützung aus der ganzen Welt profitiert, die durch die Aktionen der Hamas-Terroristen in den Grenzgemeinden zum Gazastreifen schockiert war, so die Zeitung. Der Abwärtstrend der vergangenen Monate erkläre sich daraus, dass die Welt Bilder von den Vorgängen in Gaza sehe und über eine humanitäre Krise, Hunger und Schaden für Kinder höre.

Hinzu komme, dass es keinen klaren Plan Israels für den „Tag danach“ gebe. Wenig hilfreich seien auch die Spannungen zwischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und US-Präsident Joe Biden. Zudem verschärften extremistische Äußerungen einiger israelischer Politiker die Lage und machten sie noch komplizierter.

Israel hat nach Einschätzung der Beamten einen gravierenden Imageschaden erlitten. Bislang habe das Land als stark genug gegolten, um jeder Bedrohung standzuhalten. Jetzt gelte es auch unter Israelis als schwach und abhängig. Angriffe könnten daher künftig zunehmen. „Es wird viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte dauern, auch diesen Rufschaden zu beheben, der Israel in den vergangenen Monaten zugefügt wurde“, zitiert „Haaretz“ hochrangige israelische Beamte.