Unterkunft für schwer kranke Flüchtlinge eröffnet
Schwer kranke Flüchtlinge aus der Ukraine können künftig in Berlin gemeinsam mit ihren Angehörigen in zwei dafür vorgesehenen Einrichtungen untergebracht und betreut werden. In Berlin-Neukölln wurde am Donnerstag eine zweite Unterkunft für 30 Betroffene eröffnet, wie das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten mitteilte.
Ziel der Einrichtungen der Johannesstift Diakonie ist es den Angaben zufolge, die Menschen medizinisch und pflegerisch zu stabilisieren und zu begleiten und dabei Angehörige in die Betreuung einzubinden. Die Unterstützung erfolge zunehmend durch die Familien, sodass ein Leben mit der Erkrankung beziehungsweise Behinderung gut möglich werde, hieß es.
Der Präsident des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), Mark Seibert, wies bei der Eröffnung der Unterkunft darauf hin, dass die dort eingezogenen Menschen zuvor mit ihren Familien im Ankunftszentrum Tegel untergebracht waren. Denn in regulären Pflegeheimen sei es normalerweise nicht möglich, auch die Angehörigen unterzubringen. Seibert äußerte die Hoffnung, dass das Konzept Schule macht.
Der Sprecher des Vorstandes der Johannesstift Diakonie, Andreas Mörsberger, erinnerte an krebskranke Flüchtlinge aus der Ukraine, die auf der Flucht gezwungen waren, ihre Behandlungen abzubrechen. Für sie sei im Sommer 2023 eine Einrichtung auf dem Gelände des Johannesstifts in Spandau eröffnet worden. Da die dortige Unterstützung erfolgreich war, werde jetzt in Neukölln eine zweite Einrichtung dieser Art angeboten. Deren Finanzierung sei zunächst bis Ende 2025 durch das LAF gesichert.