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Unterfränkisches Kloster Engelberg bekommt neue Bewohner

Nach fast 200 Jahren war für die Franziskaner im Kloster Engelberg im Sommer Schluss. Ab November zieht nun eine andere Ordensgemeinschaft in die Gemäuer.

Ab November wird das Kloster Engelberg in Großheubach in Unterfranken von der Ordensgemeinschaft der Oblaten des heiligen Josef bewohnt. Wie das Bistum Würzburg am Donnerstag mitteilte, wird der Würzburger Bischof Franz Jung die Ordensniederlassung im Rahmen einer Messe in der Klosterkirche am 3. November offiziell errichten. Bei der Gelegenheit werde auch Pater Nelson Antoney in sein Amt als Wallfahrtsseelsorger eingeführt. In den nächsten beiden Jahren sollen noch zwei weitere Patres auf den Engelberg kommen. Antoney, der ursprünglich aus Indien stammt, lebt und arbeitet bereits seit acht Jahren in Deutschland.

Vor den Franziskanern, die seit 1828 auf dem Engelberg wirkten, lebten von 1630 bis zur Säkularisation 1803 Kapuziner auf dem südlichsten Ausläufer des Spessarts. Der Ursprung der Wallfahrtskirche Engelberg reicht laut Kloster bis in heidnische Zeiten zurück: “Eine nahe gelegene Berghöhe mit dem Namen Rulesberg und ein gewaltiger Felsblock mit einer schüsselartigen Vertiefung, genannt Heunenschüssel, sind Zeugen einer einstigen Wotans-Kultstätte.” Das älteste historische Zeugnis für ein christliches Heiligtum an dem Ort über dem Main stamme aus dem Jahr 1406.

Die Oblaten des heiligen Josef wurden 1878 vom italienischen Priester Joseph Marello gegründet. Den Angaben zufolge umfasst die Ordensgemeinschaft etwa 600 Mitglieder in 16 Ländern, die unter anderem in der Bildung und der Jugendseelsorge tätig sind und verschiedene soziale Einrichtungen betreiben. Der Hauptsitz befindet sich in Kodungallur in Indien.