UNO-Flüchtlingshilfe: Sudan „größte Vertreibungskrise Afrikas“

Die Folge des Bürgerkriegs im Sudan ist nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe momentan die „größte Vertreibungskrise Afrikas“. Wenn keine politische Lösung gefunden werde, bestehe die Gefahr einer Destabilisierung der gesamten Region, erklärte die UNO-Flüchtlingshilfe am Freitag in Bonn. „Noch mehr Menschen wären dadurch zur Flucht gezwungen.“

Der Beginn des bewaffneten Konflikts zwischen Sudans Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) jährt sich an diesem Montag zum ersten Mal. Nach UN-Angaben mussten seitdem über 8,5 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen, fast zwei Millionen flüchteten bereits in Nachbarländer. Das Land hat rund 46 Millionen Einwohner.

„Während die weltweite mediale Aufmerksamkeit schwindet, dürfen wir nicht zulassen, dass der Sudan zu einer weiteren vergessenen Krise wird. Die Menschen brauchen jetzt Frieden und Nothilfe“, forderte Peter Ruhenstroth-Bauer, nationaler Direktor der Flüchtlingshilfe.

Die Lage verschärfe sich durch den Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Treibstoff, einen eingeschränkten Zugang zu Kommunikationsmitteln und Elektrizität sowie explodierende Preise für lebenswichtige Güter, hieß es. 18 Millionen Menschen hätten nicht genug zu essen, jedes siebte Kind sei unterernährt.